Zgryźliwość kojarzy mi się z radością, która źle skończyła.

RHEINISCHE ZEITUNG

FÜR POLITIK, HANDEL UND GEWERBE

KÖLN 1842

 

Nro 66. Köln, Montag den 7. März 1842. p. 1.

Deutschland.

(><) Von der Spree, 2. März. Folgende Ministerial-Veränderungen sind jetzt so gut als gewiß. Graf Alvens­leben wird erster, General von Thiele aber zweiter Schatzminister werden; der Oberpräsident v. Bodel­schwingh Finanzminister und der Oberpräsident Flottwell wird nach Königsberg kommen. Wahrscheinlich ist es, daß Graf Kanitz Maltzahn’s Stelle als Minister der Aus­wärtigen einnehmen wird. Seit Kurzem soll ein Institut ins Leben getreten sein, deren in Rußland und Oestreich schon längst recht gründliche existiren. Es kann nicht verlangt werden, daß ein Institut, das geheim bleiben will, in einer Zeitung öffentlich genannt werde. Ich aber gehe lieber auf etwas Anderes über, und theile meine Verwunderung über eine Katechismusstelle mit, die sich in Kniewel’s “Christlichem Religionsbuch für mündige Christen und die es werden wollen”, findet, einem Buche, das, weil es in den Schulen unseres Vaterlandes dringend empfohlen wird, innerhalb einiger Jahre sechs Auflagen erlebt, und durch alle den folgenden, wunderbaren Passus durchzubringen gewußt hat: Zu dem im achten Gebote verpönten, falschen Zeugniß gehört auch, als hinter dem Rücken des Andern geschehend, das Verrathen, Aus­plaudern anvertrauter Geheimnisse, Angeberei. Also die geheime Polizei eine Sünde gegen das achte Gebot! (siehe Kniewel, Seite 50 der ersten Ausgabe.)

Der Verfasser von “Preußen, seine Verfassung etc.”, Herr v. Bülow-Cummerow ist, nachdem er dem Könige ein Prachtexemplar dieses Werkes zugesandt wurde, zur königl. Tafel gezogen und mit Huld empfan­gen worden.

Der Dr. Haering (Willibald Alexis als Schriftsteller) hat zu dem Zwecke, mit dem “Berliner Lese-Kabinet” eine Buchhandlung zu verbinden und das Erstere dadurch zu heben, sich zum Buchhändler machen lassen, und be­stimmt die “Buchhandlung des Berliner Lesekabinets” sowohl zum Verlag als zum Sortimentshandel.

Liszt wird am nächsten Donnerstag in einem glän­zenden Komitat von den hiesigen Studirenden nach dem nahen Dorfe Friedrichsfelde geleitet und dort unter dem festlichsten Jubel aus einem Kreise treten, in welchem er die ausgezeichnetsten Ehrenbezeugungen erhalten hat. –

 

Nro 87 – 88. Köln, Dienstag den 29. März 1842. p. 2.

ms Berlin, 25. März. Die Rheinische Zeitung ent­hält in Nr. 76 eine aus der Düsseld. Ztg. entnommene berliner Korrespondenz des Inhalts, daß “ein hiesiger be­liebter Literat (da sein Name in andern Blättern schon genannt worden ist, so gibt es keinen Grund, ihn hier zu verschweigen: es ist Dr. Mügge) bei der Behörde um ein Auswanderungspatent nachgesucht haben soll, da seine politischen Ansichten mit denen unserer Regierung nicht harmoniren können.” Obgleich ich nicht die Ehre habe, ein offizieller Lügen-Aufdecker zu sein, so nehme ich doch gerne die Gelegenheit wahr, ex officio der Wahrheit zu erklären, daß das gemeldete Gerücht ein offizielles Gift sei, das in allen Apotheken der gemeinen Welt unter dem Namen “Verläumdung” verkauft und in besonders akuten Fällen von Aerzten, welche höhere Rücksichten zu würdigen wissen, verschrieben zu werden pflegt. Uebrigens aber gehört ein gewisser Grad von Naivetät und unschuldiger Bewußtlosigkeit, wie er nur unter pa­triarchalischen Verhältnissen gedeiht, dazu, wenn man durch ein derartiges Gerücht sich täuschen lassen soll. “Weil die politischen Ansichten eines Einzelnen mit de­nen der Regierung nicht harmoniren,” darum sollte er auswandern wollen! Als ob diese Harmonie verlangt würde, als ob sie überhaupt nöthig, ja als ob sie nicht selbst schädlich wäre, da ein Staat ohne Opposition, ohne selbstständiges Denken und selbstständige “Ansichten” der Einzelnen gar bald von der zehrenden Luft der Zeit angefressen würde. Es gibt freilich zweierlei sonderbare Käuze, die als Extreme zusammengehören und sich als solche geziemendermaßen hassen und verachten; in Er­mangelung altüblicher Namen kann man sie Auswande­rer, und Nesthocker nennen. Jene laufen, wenn es ihnen einmal quer geht, gleich aus dem Lande und meinen den Sieg nicht anders davon tragen zu können, als wenn sie ihr Bündel aufpacken und Reißaus nehmen. Kann man aber auch siegen, ohne zu kämpfen? Wie glücklich sind dagegen die Nesthocker! Ihnen gehts niemals quer, denn sie gehen im seligen Rausche des Optimismus selbst im­mer quer; sie prallen auch nie an einen Stein des Ansto­ßes, weil auf den Gassen der Alltäglichkeit keine Granit­blöcke liegen. Im Schooße kinderloser Weiber und alter Jungfern sind solche wohlgenährte Kätzchen beneidens­werthe Geschöpfe; es blüht unter der mütterlichen Für­sorge das Wohl dieses Volkes. O, ihr verzagenden Australienfahrer, ihr seid mir doch tausendmal lieber, als diese blinden Nesthocker.

War der Gerüchterfinder ein Auswanderer oder ein Nesthocker? Eine Frage an Alle, die nutzlose Räthsel lö­sen! Wir wollen ihnen durch folgende Anweisung auf die Spur helfen. War er ein Auswanderer, so suchte er den Literaten hinter dem Ofen, wo er selbst steckt: ein gar nicht ungewöhnlicher Fall; hatte er dagegen die Freude, ein Nesthocker zu sein, so kannte er natürlich keine grö­ßere Beschimpfung für seinen Mitmenschen, als wenn er ihn als sein Gegenbild ausschreit und Gott dankt, daß er nicht ist, wie dieser da.

Der Famagläubige Korrespondent der Düsseld. Ztg. fügt noch hinzu, daß dem Dr. Mügge der Bescheid ge­worden sei, seinem Auswandern stehe zwar nichts entge­gen, doch könne seiner Gattin ihre Pension im Auslande nicht bezahlt werden. Das kommt davon, wenn die Leute die Gesetze nur lernen sollen; gelernter Stoff ist todter Stoff und nicht Jeder hat ein gutes mechanisches Ge­dächtniß. Der berlin-düsseldofer Korrespondent hat’s auch nicht, sonst wüßte er, daß man bei einem Verluste von 10 pCt. seine Pension ganz nach Belieben im Aus­lande verzehren kann.

 

Nro 87 – 88. Köln, Dienstag den 29. März 1842. p. 3.

ms Dunker, der Verleger der “Literarischen Zei­tung”, kündigte dem Redakteur derselben im vorigen Jahre an, daß er das Blatt wegen zu geringer Einträglich­keit eingehen lassen werde. Der Redakteur hatte bisher 720 Thlr. erhalten, dafür aber die Honorare bezahlen müssen. Im Dezember machte er nun dem Verleger plötzlich den Vorschlag, ihm die Redaktion noch länger zu lassen, wogegen er sich um 200 Thlr. weniger begnü­gen wolle, falls nämlich derjenige § gestrichen würde, welcher dem Verleger eine Stimme bei der Wahl der Ar­tikel einräumt. Mit Erstaunen sah nun der Verleger, der zwar nicht einsah, wie der Redakteur bei so geringer Einnahme bestehen könne, dieß jedoch auch nicht weiter seine Sorge sein ließ, wie mit Anfang dieses Jahres neue namenlose Geister in sein Blatt einsprangen, und erklärte sich die Uneigennützigkeit so so. Die Zeitung aber hat unstreitig gewonnen; denn sie ist jetzt doch das Organ einer Partei.

 

Nro 94. Köln, Montag den 4. April 1842. p. 2.

ms Der Direktor Diesterweg hat seiner “Einladung zur öffentlichen Prüfung der Seminarschule am 18. März 1842” einige “Bemerkungen” hinzugefügt, an deren Schluß er sagt: “In diesen Bemerkungen liegt zugleich eine ernste Mahnung für die, denen es obliegt, den For­derungen, die die Lehrer sich selbst stellen, Vorschub zu leisten, durch die Förderung der zweiten Seite der Erzie­hung, der leiblichen, durch Turnplätze. Der Frühling naht heran! Oder soll unsere Hoffnung abermals zu Schanden werden?”

 

Nro 126. Köln, Freitag den 6. Mai 1842. p. 2.

ms Unter den Aufsätzen der Vossischen Zeitung, die von den meisten auswärtigen Lesern gewiß in der nicht eben tadelnswerthen Voraussetzung, daß nichts von Werth darin sei, überschlagen werden, findet sich hin und wieder doch manches Interessante. Dahin darf ein in der Nummer vom 30. April enthaltener Aufsatz: “Die hohe Besteuerung des Zeitungs-Debits und die Feststellung dieser Steuer durch die Postbehörden in den deutschen Postgebieten” gerechnet werden. Darin heißt es unter Andern: “Es hängt von der Postbehörde ab, das Zei­tungsporto für den Debit von Zeitungen, statt nach den speziellen Berechnungen zu erheben, in Aversionalbe­träge (d. h. nach einer Abschätzung in Bausch und Bo­gen) zu verwandeln. Daß bei solchen Aversionalbewilli­gungen auch einzelne Begünstigungen zum Nachtheil anderer Verleger ähnlicher Zeitungen vorkommen kön­nen, und daß diejenigen Redaktoren und Verleger von Zeitschriften, die sich solcher Begünstigungen erfreuen, im eigenen Interesse vielfache Rücksichten bei der Redi­girung der Zeitungsartikel gegen die betreffenden Staats­behörden nehmen werden und müssen, dabei also nicht frei und unabhängig handeln können, um sich den ver­mehrten und erleichterten Debit ihrer Zeitung zu sichern, das ist wohl unzweifelhaft zu erkennen, ebenso daß der politische Einfluß solcher Begünstigungen Seitens der Administrationsbehörden auf den Werth und Gehalt der Zeitschriften überhaupt von hoher Wichtigkeit für die Oeffentlichkeit ist.” Deshalb verlangt der Verfasser des Aufsatzes “einerlei Preissätze für den Debit der einzel­nen Zeitschriften bei jeder deutschen Postanstalt, und zwar nach den Prozenten von oder zu dem Verlagspreise der Zeitschriften.” Die Gleichmäßigkeit liegt dann darin, daß ja “der Umfang des Debits sich nur nach dem inneren Werthe der Zeitschriften richtet.” Auf diese Weise “würden alle Elemente zu speziellen Debitbegünstigun­gen periodischer Zeitschriften Seitens der Administration gesetzlich verhütet. Begünstigungen oder Ermäßigungen dieser Provisionen oder Debitsantheile dürften hiernächst nur von des Königs Majestät Allerhöchst Selbst als be­sondere Gnadenbezeugungen zu bewilligen und diese Königlichen Gnadenbewilligungen dann deshalb zu ver­öffentlichen sein, um jedes Verkennen der Quelle und Veranlassung zu verhüten.” Unter andern Berechnungen wird auch angeführt, daß die Staatszeitung früher 1 Thlr. 15 Sgr. an die Post zu zahlen hatte, die übrigen Berliner Zeitungen aber 2 Thlr., daß jetzt jedoch die erstere gar nichts bezahle, die letzteren dafür aber um 20 Sgr. ge­steigert worden sind.

 

Nro 128. Köln, Sonntag den 8. Mai 1842. p. 3.

ms Im Deutschen Courier (welch conträrer Platz!) erläßt Herr von Fouqué ein Manifest in Betreff der Adel­zeitung (Nr. vom 10. April), worin er es dem Bürger- und Bauernstand an’s Herz legt, für Aufrechthaltung des Adels alle Kräfte anzustrengen, da “alle drei mitsammen stehen oder fallen.” Denn “wer den Adelstand gründlich befestigen will, hilft auch zugleich den Bürgerstand und den Bauernstand gründlich befestigen.” Als ob es den beiden letzteren Ständen je einfallen könnte, die Halsstar­rigkeit der Standesunterschiede zu behaupten, als ob Bürger- und Bauernstand sich gründlich befestigen wollten!

 

Nro 130. Köln, Dienstag den 10. Mai 1842. p. 1.

Deutschland.

ms Berlin, 6. Mai. Der “Hauptverein zur Beförde­rung einer würdigen Sonntagsfeier” gibt in den hiesigen Zeitungen eine Erklärung ab, aus welcher folgende cha­rakteristische Stelle herausgehoben zu werden verdient, weil sie offen zeigt, welcherlei Früchte der Verein zu tra­gen gedenkt. “Der Verein wird sich auflösen, wenn die rechte evangelische Sitte hergestellt, oder wenigstens im geeigneten gesetzlichen Wege eine Kirchenverfassung ins Leben gerufen sein wird, die besser als alle Vereine zur Wiederherstellung evangelischer Sitte zu wirken, im Stande ist.” Durch jenen Beschluß, erst dann zu sterben, wenn eines dieser Kinder geboren ist, hat der Verein ge­wiß das beste Mittel ergriffen, sich ein ewiges Leben zu sichern. – Es ist sehr ersprießlich, daß endlich die durch Armuth  gedrückten Schullehrer ihre Stimme laut erhe­ben und in Organen der Oeffentlichkeit z. B. in den hiesi­gen Zeitungen, den Zustand ihrer Verlassenheit und Dürftigkeit Allen vor Augen stellen. Denn es ist nur zu wahr, daß derjenige unberücksichtigt zu bleiben pflegt, der sich nicht vordrängt und seine gerechten Forderun­gen mit allem Eifer geltend macht. Man muß nicht schweigend dulden, wenn man durch Reden sein Recht erlangen kann. Auch genügt es nicht, in Schulzeitungen denen sein Elend zu erzählen, die es längst kennen, aber theils selber darin schon schmachten, theils nicht helfen können. Man gewinnt seine Sache am besten dann, wenn man die allgemeine Sympathie zu erwecken weiß, und viel gelesene Zeitungen sind dazu das geeignetste Mittel. Hat man das Herz des Volkes eingenommen, so ist man in den wahren Justizpalast der schirmenden Gerechtigkeit eingetreten. – Der Schwäbische Merkur enthält im zu­versichtlichsten Tone Folgendes, was auch in die Rh. Ztg. (Nro. 118) übergegangen ist: “Es ist ungegründet, daß von der hiesigen Vossischen so wie Spenerschen Zeitung schon größere Artikel über wichtige innere An­gelegenheiten zurückgeschickt worden sind, weil sie die Censur nicht passiren würden.” Der Verfasser dieser Notiz sollte nicht so anmaßend andere Leute Lügen strafen. Ich bin im Stande, ihm zwei zurückgeschickte Artikel dieser Art nebst Brief zu zeigen, und darf deshalb wohl seine Behauptung mit mehr Recht eine “ungegründete” nennen.

 

Nro 131. Köln, Mittwoch den 11. Mai 1842. p.

ms Ein Berliner Korrespondent der Leipziger Zei­tung nennt ein Gesetz, das den “jüdischen Gemeinden Korporationsrechte bewilligt”, das freisinnigste Gesetz. Nach solcher Logik könnte man selbst das spartanische Gesetz, wonach die ihrer Freiheit und Ehre beraubten Messenier in die “Korporation der Heloten” versammelt wurden, ein “freisinniges” nennen, und die mittelalterli­che Absperrung der Juden in Judenviertel (Ghetto) wäre doch gewiß eine “freisinnige” Einrichtung, da diese Ab­gesperrten ihre eigenen Korporationsrechte hatten, um die sie freilich kein Christenmensch beneidete.

 

Nro 132. Köln, Donnerstag den 12. Mai 1842. p. 2.

“Wenn früherhin die banale Formel lautete: von dem Rhein bis zur Weichsel, so ist man jetzt in Deutsch­land so gnädig zu sagen: vom Rhein bis zum Pregel. Der Königsberger Huldigungslandtag von 1840 und der Dan­ziger Landtag von 1841 erinnerten das übrige Deutsch­land wieder lebhaft daran, daß jenseits der Weichsel Freiheit und Intelligenz noch keineswegs zu existiren aufgehört haben.” Dieß sind Worte eines nicht bloß in der philosophischen, sondern in der gebildeten Welt hochgeachteten Mannes, entnommen aus der Vorrede zu seinem nächstens erscheinenden Buche: “Königsberger Skizzen von Karl Rosenkranz. Danzig bei Gerhard.” Nur Wenige würden noch vor zwei Jahren an diesem Buche, so weit es wenigstens den Ort und seine Eigenthümlich­keit zum Inhalte hat, ein besonderes Interesse gefaßt ha­ben; wie ganz anders jetzt, seit der Königsberger Frei­muth und Hochherzigkeit durch ganz Deutschland in al­len biederen Herzen wiederklang. An großen, wie an be­freundeten Menschen kümmert uns Alles, selbst das Un­bedeutendste, und wer uns Kunde von ihnen bringt, er­freut uns sicherlich und verdient sich unsern vollsten Dank. Ist aber der Bote gar um seiner eigenen Person willen ein so willkommener, wie es Rosenkranz ohne Zweifel Allen ist, die ihn kennen, wer lauschte da nicht mit Lust und Freude seinen harmlosen Worten! Wir ken­nen erst das Vorwort zu dem, was kommen soll; so mag denn einstweilen Einiges schon aus diesem verrathen werden, damit sich durch zeitigen Zuruf die neugierigen Hörer zahlreich versammeln. “Ich würde diese Skizzen vielleicht nicht drucken lassen, hätte sich mir das Mate­rial dazu nicht ganz ohne Absicht angesammelt. Ich setze den Werth meiner Beobachtungen in ihre Unbefangen­heit. Nur die öffentlichen Geheimnisse sind meine Do­maine. Ich werfe wohl im Vorübergehen einen Blick in Euere Stuben; ich kenne in den meisten Quartieren der Stadt den gestickten Wandkorb, die Pendule, die Blu­menvase, den Nähtisch, das Familienportrait am Fenster; ich kenne die stereotypen Physiognomien an denselben; ich sehe jeden neuen Laden ausbrechen, ein neues Schild befestigen, eine neue Tünche des Hauses vornehmen. –  Aber ich thue das Alles ganz harmlos. Ich bezwecke nichts damit und ihr habt mich also nicht als einen Ver­räther zu scheuen, etwa gar wie einen Beamten, der eine Conduitenliste Eueres Betragens zu schreiben verpflich­tet wäre.”

“Ostpreußen, Westpreußen und Litthauen sind frei­lich nicht Glieder des deutschen Bundes. Das ist aber kein Grund, sie nicht in dem Prinzip ihrer Kultur, im We­sen ihrer Entwickelung für Germanisch zu halten. Daß Preußen sich sein Stammland unabhängig von dem deut­schen Bund erhalten hat, dünkt mich eher eine 1obwürdige Klugheit zu sein und nur darüber wundere ich mich, daß man diese Sonderung so oft zu vergessen und alle Maßnahmen des deutschen Bundes sofort als auch für uns geltende anzusehen scheint. Das Interesse, welches man seither von auswärts an Königsberg zu nehmen angefangen hat, ist daher groß und allgemein. Nur ein geringes Nachdenken muß schon dazu führen, einer Stadt nähere Aufmerksamkeit zu schenken, aus welcher Männer wie Kant, Hamann, Kraus, Hippel, Her­der, Scheffner, Werner, Hoffmann u. A. hervorgegangen, aus welcher von Zeit zu Zeit der übrigen Kulturwelt so nachhaltige Impulse gekommen sind.”

Allein “diese Skizzen berühren auch allgemeine Fragen der Zeit. Die eigentlich religiös-kirchlichen Pro­bleme berühre ich als Aufgaben der Wissenschaft in die­ser Schrift nirgends. Um so mehr wird man dagegen in politischer Beziehung mich der Kritik unterwerfen.” Es führt nun der Hr. Verfasser seine “politische Beichte” mit den Worten des Freiherrn August von Haxthausen ein, aus dessen “ländlicher Verfassung Preußens S. 7 ff.”, die zum Auszuge zu weitläufig, recht wohl bis zum Erschei­nen des Buches selbst verspart werden kann, wo sie in eigenen Worten weit bessere Gelegenheit zu Betrachtun­gen darbieten dürfte. Genug, daß Deutschland im Voraus erfährt, das Portrait eines seiner besten und edelsten In­dividuen werde ihm nächstens, von sinniger Künstlerhand entworfen, vorgelegt werden.                       Stirner.

 

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